Art und Umfang einer Therapie
Ich biete in meiner Praxis kognitive Verhaltenstherapie in der Kombination aus Einzel- und Gruppenpsychotherapie an. Im Rahmen der Therapie möchte ich Ihnen Zusammenhänge zwischen Ihren Lernerfahrungen (Biografie) und Ihren heutigen Problemen aufzeigen. Ihre Lernerfahrungen spiegeln sich in Ihren heutigen Denk- und Verhaltensweisen wieder. Für Denk- und Verhaltensmuster, die für Sie von Nachteil sind, erarbeiten wir gemeinsam Alternativen und üben diese ein, um eine Erhöhung Ihrer Lebensqualität zu erreichen.
Nach der Kennenlernphase (3 Sprechstunden sowie 2 bis 4 probatorische Sitzungen) entscheiden wir gemeinsam, ob ein Antrag auf Psychotherapie an Ihre gesetzliche Krankenkasse gestellt werden soll. Je nach Schweregrad ihrer Symptomatik können das 12, 24 oder 60 Sitzungen sein. Erfolgt eine Bewilligung durch Ihre Krankenkasse, kann mit der Therapie begonnen werden.
Die Gruppensitzungen (à 100 Minuten) finden im wöchentlichen Rhythmus statt. Die Teilnahme sollte regelmäßig sein. Parallel zur Gruppenbehandlung finden 1 bis 2 Einzelsitzungen (à 50 Minuten) pro Monat statt.
Warum Kombinationstherapie?
7 überzeugende Vorteile, die für eine Kombinationstherapie sprechen:
1. Sie sind nicht allein: Von den meisten Patienten wird die Kombination von Einzel- und Gruppentherapie als sehr hilfreich und entlastend wahrgenommen, weil ein Austausch über ähnliche Probleme bzw. Symptome stattfinden kann.
2. Mehr Spaß am Lernen: In einer Psychotherapie geht es nicht nur um das Sprechen über intime Probleme sondern auch, um das Erlernen von neuen Konzepten, die Ihnen dann neue Denkweisen sowie Verhaltensweisen ermöglichen sollen. Die gemeinsame Erarbeitung dieser Konzepte in der Gruppe wird von vielen Teilnehmern als lebendiger und weniger „trocken“ empfunden, als in einem „Einzelunterricht“. Mitpatienten geben häufig Beispiele aus ihrem Leben in die Gruppe, an denen sonst sehr theoretisch wirkende Konzepte viel anschaulicher erklärt werden können und stellen Fragen, auf die man selbst vielleicht nicht kommen würde. So entsteht bei allen Patienten ein tieferes Verständnis der therapeutischen Inhalte.
3. Veränderung im Stillen: Aufgrund der Ähnlichkeit von Thematiken können Sie auch von der Bearbeitung der Anliegen Ihrer Mitpatienten profitieren und es besteht für Sie kein Zwang Input in die Gruppen zu geben.
4. Inspiration und Motivation: Patienten empfinden Verhaltensveränderung häufig anstrengend. Patienten erleben es als inspirierend, wie Mitpatienten beginnen ihre Probleme zu bewältigen und dies kann hilfreich sein, selbst einen Einstieg in die Verhaltensveränderung zu finden. Patienten berichten zudem, dass wertschätzendes Feedback zu eigenen Fortschritten und das gegenseitige Mut zusprechen, sehr motivierend ist, um neues Verhalten auszuprobieren und beizubehalten. Letztlich haben Sie die Gelegenheit, Kontaktdaten in der Gruppe auszutauschen und sich auch privat bei der Verhaltensänderung zu unterstützen.
5. Patienten als Co-Therapeuten: Für individuelle Probleme braucht man manchmal individuelle Lösungen. Aber trotz jahrelanger Erfahrung fällt uns Therapeuten beim Brainstorming nicht immer die zündende Idee ein. Nicht selten bringen Mitpatienten sehr hilfreiche Lösungsvorschläge ein.
6. Verbesserung zwischenmenschlicher und emotionaler Kompetenzen: Im Gegensatz zur reinen Einzeltherapie, in der zwischenmenschliches Erleben hauptsächlich nur besprochen wird, werden in der Gruppentherapie komplexe soziale Situationen direkt erlebbar. Dies bietet die Chance, sich risikolos zu reflektieren und neue Handlungsmöglichkeiten in einem geschützten Raum zu erproben.
7. Wissenschaftlich belegt: Studien belegen eine vergleichbare Wirksamkeit von Einzel- und Gruppenpsychotherapien (vgl. z.B. Barlow, 2005).
Häufig genannte Befürchtungen
„In der Gruppe stehe ich nicht im Fokus und es wird nicht individuell an meinen Problemen gearbeitet. In der Gruppe bekomme ich nicht ausreichend Raum und Zeit für meine Probleme.“
Die Gruppen werden nach Möglichkeit so zusammengestellt, dass Diagnosen, Probleme sowie Themengebiete der einzelnen Teilnehmer vergleichbar sind. So profitieren sie auch von der gemeinsamen Bearbeitung der Probleme anderer Teilnehmer.
Die Gruppensitzungen werden mit Einzelsitzungen kombiniert (Kombinationstherapie). In den Einzelsitzungen können besonders intime Inhalte, die Sie vor eine Gruppe nicht ansprechen möchten, bearbeitet werden.
Weiterhin ist mir bewusst, dass es manchen Patienten schwerer fällt, eigene Bedürfnisse durchzusetzen und Raum in der Gruppe einzunehmen. Ich versuche alle Teilnehmer dabei zu unterstützen, ihre Themen in angemessenem Umfang in der Gruppe einzubringen. Sollten Sie jedoch jemals den Eindruck haben, dass ich Sie aus dem Auge verloren habe, kommen Sie jederzeit auf mich zu.
„Ich kenne Gruppentherapien aus der Klinik/Reha. Diese empfand ich nicht als hilfreich.“
Gruppentherapien im ambulanten Rahmen sind nicht vergleichbar mit denen aus dem stationären/teilstationären Setting.
In einer Reha oder stationären Therapie werden die Gruppen aus Patienten zusammenstellt, die sich aktuell im Aufenthalt befinden. Es besteht nicht die Möglichkeit die Gruppenzusammensetzung individuell zu gestalten (z.B. Diagnose/Themenbereiche/Alter). Ich biete Ihnen eine Kombinationstherapie bei mir nur ab dem Zeitpunkt an, ab dem eine für Sie passende Gruppe startet.
Zudem stehen Ihnen im Rahmen einer ambulanten Therapie meist deutlich mehr Einzel-/Gruppensitzungen zur Verfügung als im stationären Setting. Dies ermöglicht eine deutlich umfangreichere Behandlung von Themengebieten.
„Wenn ich vor anderen sprechen soll, bin ich meist sehr aufgeregt. Ich befürchte ich werde mich nicht trauen vor der Gruppe zu sprechen.“
Auch, wenn Sie es sich vielleicht nicht vorstellen können, diese Befürchtung höre ich zu Anfang von fast allen Teilnehmern.
Jedoch kennen Sie es vielleicht auch aus ihrem Alltag, dass es Ihnen schwer fällt sich bzgl. Bedürfnissen, Gedanken oder Gefühlen gegenüber Bekannten, Freunden oder Familienmitgliedern zu öffnen. Dies würde dann zumindest einen Teilaspekt Ihrer Gesamtproblematik ausmachen und genau im Üben solcher zwischenmenschlichen Fertigkeiten liegt einer der Hauptstärken einer Gruppentherapie.
Ich werde Sie dabei unterstützen, sich schrittweise der Gruppe anzuvertrauen, es ist mir jedoch wichtig zu betonen, dass es niemals zu irgendeiner Form von Zwang kommen wird und Sie alleine das Tempo bestimmen, in welchem Sie sich öffnen.
Informationen zu den Rahmenbedingungen
-
Alle Teilnehmer stehen unter Schweigepflicht.
-
Meine Therapiegruppen bestehen aus ca. 5 - 9 Patienten/Patientinnen, die über einen längeren Zeitraum zusammenarbeiten.
-
Die Gruppensitzungen finden im wöchentlichen Rhythmus statt und gehen über 100 Minuten. Die Teilnahme sollte regelmäßig sein.
-
Pro Gruppensitzung wird zumeist ein störungsrelevantes Thema vermittelt, die Gruppe erarbeitet gemeinsam die Hintergründe und Wissensbausteine. Jeder hat im Rahmen der Sitzung die Möglichkeit seine Anliegen zu besprechen und zu bearbeiten.
-
Parallel zur Gruppenbehandlung finden Einzelsitzungen in größeren Abständen statt (alle 2 - 4 Wochen). Eine Einzelsitzung dauert 50 Minuten. In diesen Einzelsitzungen können Themen besprochen werden, deren Bearbeitung in der Gruppe Ihnen nicht möglich erscheinen.
Behandlungsschwerpunkte
Für folgende Störungsbilder biete ich Kombinationstherapien an:
-
Depression (weitere Informationen...)
-
Angststörungen (weitere Informationen...)
-
Soziale Angststörungen (weitere Informationen...)
Diese Störungsbilder kommen selten isoliert vor und die Gruppen bestehen häufig aus Patienten bei denen eine Kombination aus unterschiedlichen Störungsbildern vorliegt.
Der Gruppentherapie-Anteil der Kombinationstherapie ist nach dem Konzept der Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT) gestaltet. Die ACT ist ein störungsunspezifischer Behandlungsansatz, der einen generellen Umgang mit allen negativen Gedanken und Gefühlen lehrt. Das Erlernen eines achtsamen sowie akzeptierenden Umgangs mit Emotionen ist eine Schlüsselkomponente der ACT. (Ausführliche Informationen...)
Abrechnung
Die Kosten für die Sprechstunden sowie probatorischen Sitzungen in der Kennenlernphase werden von den Krankenkassen ohne eine Antragstellung bezahlt.
Entscheiden wir uns anschließend gemeinsam für eine Fortführung der Zusammenarbeit, wird ein Antrag bei Ihrer Krankenkasse für die Kostenübernahme einer Psychotherapie gestellt. In der Regel übernimmt Ihre Krankenkasse die gesamten Therapiekosten.
Sie müssen mir lediglich zu Beginn eines neuen Quartals Ihre Versichertenkarte vorlegen. Eine Überweisung von einem Arzt ist nicht nötig.
Private Krankenkassen, Beihilfe, Selbstzahler:
Eine Behandlung von privat versicherten Patienten und Selbstzahlern kann ich derzeit aufgrund der Auslastung meiner Praxis nicht anbieten.
Kontaktaufnahme
Nach einer Kontaktaufnahme über mein Kontaktformular, vereinbare ich einen zeitnahen Termin für ein Erstgespräch mit Ihnen. (Zum Kontaktformular...)
Dieses Erstgespräch entspricht einer Sprechstunde. Vor dem Beginn einer Therapie, haben Sie ein Anrecht auf 3 Sprechstunden (à 50 Minuten) sowie 2 bis 4 probatorische Sitzungen (à 50 Minuten).
Das Erstgespräch dient einem ersten Kennenlernen und ich informiere Sie über die Rahmenbedingungen einer Psychotherapie in meiner Praxis. Zudem können wir gemeinsam über die Vereinbarung weiterer Sprechstundentermine entscheiden.
Diese Kennenlernphase von min. 5 bis max. 7 Sitzungen ermöglicht Ihnen die Schilderung Ihrer Anliegen und dient mir zur Diagnostik möglicher psychischer Erkrankungen. Im Verlauf entscheiden wir gemeinsam, ob das Therapieangebot in meiner Praxis zu Ihren individuellen Bedürfnissen passt oder eine alternative Herangehensweise sinnvoll wäre.